Thedas Rundgang durch Hage

Theda Glase hat in den vergangenen Jahren für Gäste Führungen durch Hage angeboten. Am 17.10.23 führte sie die SPD-Frauen durch den Ort.

Besichtigung des Modells von Hage im Ratssaal

Die Frauen trafen sich beim Rathaus der Samtgemeinde Hage, um dann im Sitzungssaal das Modell der Hager Hauptstraße im Jahre 1872 zu besichtigen. Das Modell wurde vom ehemaligen Gemeindedirektor des Fleckens Hage Udo Backer (1924-1988) erstellt. Hier sieht man sehr genau die Struktur des Reihendorfes Hage, wie es im Großen und Ganzen bis kurz nach dem 2. Weltkrieg ausgesehen hat.

Das Klostergelände „Annenkloster“, von der Hager Apotheke bis zu Klosterlohne war zunächst der Ort Hage. Zwischen 1300 und 1450  kamen die Dominikaner nach Hage und trugen zum geistlichen und wirtschaftlichen Handel und Wandel bei. Es regierten in Ostfriesland die Häuptlinge. Berum war ein Häuptlingssitz. Das Gerichtswesen ging von Berum aus. Somit siedelten sich in Hage am Hager Wegh, jetzt Hauptstraße,  Handwerker an, und für die Beamten und Hilfskräfte entstanden Wohnhäuser. Bis zum 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) entstand ein Reihendorf. Nach dem 2. Weltkrieg kamen viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches nach Hage. Hage erweiterte sich durch neue Baugebiete in Nord- und Südrichtung.

Vor dem Rathaus befinden sich 5 Findlinge, für jede Gemeinde (Berumbur, Hage, Hagermarsch, Halbemond. Lütetsburg) der Samtgemeinde Hage.

5 Findlinge vor dem Rathaus der Samtgemeinde Hage

Das Wappen am Rathaus ist das Wappen des Fleckens Hage, welches auch von der Samtgemeinde Hage geführt wird. Es zeigt in der  oberen  Hälfte einen Löwen. Es ist das Wappen der in Hage vor etwa 500 Jahren ansässigen Familie Hinkena. Ein Teil der Hinkena Burg steht in unmittelbarer Nähe des Rathauses. In der unteren Hälfte des Wappens weist ein Gatter auf den Namen Hage hin (Hage = Hag – Wald, Gehege).

Rathaus Hage
Blick zur Hinkenaburg

Am Eckelboomtrift (Eichenbaumweg , Weg zu einer Weide)  besichtigen wir Lindenbäume, die früher vor Häusern standen und Schatten spendeten.

Lindenbäume an der Einfahrt zur Straße Eckelboomdrift

Auf dem Rundgang werden Straßennamen erklärt, die teils nach Flurnamen, der Landschaft oder nach Persönlichkeiten  benannt wurden.

Marktplatz

Es geht weiter am Marktplatz, das Haus einer alten Schmiede, der Kirche, der Pastorei (das Wohnhaus ist mit den alten Klostersteinen des Annenklosters aufgebaut) vorbei zum Naturdenkmal  der Blutbuche.
Dann kommen wir an der ehemaligen Stellmacherei (Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten aus Holz) vorbei zum Helenenstift. Welches zunächst als Krankenhaus, danach als Alten- und Kinderheim und jetzt als Alten- und Pflegeheim genutzt wird.

Im Garten besichtigen wir den Grabstein und die Gedenktafel des Sanitätsrats Harms, der über 40 Jahre im Hager Krankenhaus tätig war.

Haus einer alten Schmiede
Hager Kirche
Pastorei
Blutbuche
Alte Stellmacherei
Helenenstift
Gedenktafel des Sanitätsrats Harms

An der Ecke Hauptstraße/Eschentüner besichtigen wir das älteste Haus (ca. 1782 erbaut) an der Hager Hauptstraße. Auf dem Rückweg machen wir Halt im Klostergarten (Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße). In diesem Bereich war im 14. – 15. Jahrhundert die große Siedlungsstätte der Dominikanermönche. An dem ehemaligen Rathaus zur Raiffeisenstraße hin, sehen wir den Giebelstein von 1805 von dem Kappellengebäude des Dominikanerklosters.   Auf dem Wappen die drei Sterne , das Mönchsgelübde: Armut, Gehorsam, Keuschheit. Die drei Sterne finden wir auch im Wappen der Stadt Norden, das deutet auf die damalige Verbundenheit der Dominikaner mit Norden hin.

Ältestes Haus (ca. 1782 erbaut) an der Hager Hauptstraße
Klostergarten
Giebelstein von 1805 von dem Kappellengebäude des Dominikanerklosters

Zuletzt sehen wir noch ein älteres Gebäude innerhalb der alten Klostermauern, dass Kookhus, dass früher aus Brandschutzgründen zu jedem Bauernhaus dazugehörte, wie jetzt ein Badezimmer. Hier wurde Wäsche gewaschen, eingekocht und gebacken. Interessant sind hier die kleinen weiß gerahmten „Kirchenfenster“.

Kookhus

Zurück ging es über den Marktplatz zum Rathaus. Hage hat seit 1656 Marktrechte und wird seitdem als Flecken Hage geführt.