Ferienpark Ostfriesland

30 Jahre Ferienpark Ostfriesland — Haus des Gastes 2002 - Feierlichkeit zum 30-jährigen Bestehen des Ferienparkes in Hage/Berumbur im ,,Haus des Gastes “ am Kurzentrum.

 

 

Vorwort von Martin Wenninga

Der Förderverein ,, Ferienpark Ostfriesland“ veranstaltete diese Feierlichkeit zum 30-jährigen Bestehen des Ferienparkes in Hage/Berumbur. Sie fand im ,,Haus des Gastes “ am Kurzentrum statt.

Eingeladen waren der damalige Bundestagsabgeordnete Jann-Peter Janssen, der Leiter des Kurzentrums Martin Janssen sowie weitere Repräsentanten aus Rat und Verwaltung der Samtgemeinde Hage.

Dem Ferienpark verdankt Hage und Umgebung einen Aufschwung als Luftkurort mit mehr als 240.000 Übernachtungen.

 

Ansprache von Martin Wenninga

Sehr geehrte Mitglieder des Fördervereins
Sehr geehrter Herr Jann-Peter Janssen,
Sehr geehrter Herr Martin Janssen,
Sehr geehrte Damen und Herren,

gern hätte ich auch Herrn Sarnes, den Vorsitzenden des Fördervereins Ferienpark Ostfriesland begrüßt, der wegen einer schweren Erkrankung leider nicht anwesend sein kann. Ich wünsche ihm gute Besserung und hoffe, dass er bald wieder sein Ehrenamt ausfüllen kann.

Neulich las ich folgende kleine Anekdote:

,,Köln kann stolz sein, dass in seinen Mauern ein solch großer Mann geboren wurde“, rief ein Redner voller Begeisterung für Adenauer. ,,Dat können Se nich sagen“, meinte der so Geehrte. ,,Ich hab damals auch janz klein anfangen müssen.“

Ganz klein anfangen, das kann man über den Ferienpark Ostfriesland nun gerade nicht sagen. Er wurde schon ganz groß geboren.

Am 1. Dezember 1971 wurde der Grundstein gelegt, vom damaligen Staatssekretär Dr. Bartsch aus dem Nieders. Wirtschaftsministerium, denn das Land hat die Geburt dieses mutigen und weitsichtigen Vorhabens kräftig unterstützt.

Mit dieser Unterstützung konnten die Pläne von Herrn Ramm, dem Grundeigentümer Herrn Schelten-Peterssen und der Gemeinde, vertreten durch den Bürgermeister Herrn Gerhard Bolt und dem Gemeindedirektor Herrn Udo Backer, in die Tat umgesetzt werden.

Von der Idee bis zur Grundsteinlegung vergingen ca. zwei Jahre. Recht kurzfristig – wenn ich das mit den heutigen Planungszeiträumen für so manches Vorhaben in der Gemeinde vergleiche. Damals war sicherlich der planerische Aufwand nicht so hoch wie heute. Damals gab es auch keine Klagen vor Gericht ür dieses Vorhaben und kein Querschießen oder Wankelmütigkeit zu den eigenen Überzeugungen.

Im Dezember 1973, weitere zwei Jahre später war alles fertig. Das Kurzentrum, das Freibad, Minigolf- und Tennisanlage, Kinderspielplätze und 587 Ferienhäuser in 4 Bautypen.

50 Mio. DM wurden insgesamt investiert. Von der Gemeinde knapp 10 Mio. DM.

Das Haus des Gastes kam 1990 dazu.

Es war damals Ende der 60er Jahre eine mutige und weitsichtige Entscheidung, die der Gemeinde und später der Samtgemeinde einen großen Aufschwung bescherte und ihr daneben ab 1972 den Status eines Luftkurortes einbrachte.

1971 wurden 14.500 Übernachtungen registriert, 1974 waren es 175.900. Sie stiegen bis 1995 auf 246.700 und pendeln sich ein bei rd. 220.000 Übernachtungen – mit leicht steigender Tendenz.

Die Investition hat sich für die Gemeinde mehr als ausgezahlt.

Weitsichtig auch die Namensgebung: Ferienpark Ostfriesland. Hier wurde bewusst oder intuitiv der Name Ostfriesland verwendet, nicht Hage. Man fuhr und führt nach wie vor nach Ostfriesland. So wie wir Ostfriesen beispielsweise in den Schwarzwald fahren, und nicht nach Unterhammersbach, auch wenn dort das Gästebett gebucht wurde.

Für viele Menschen ist Hage durch diese Namensgebung ein Inbegriff für Ostfriesland geworden.

Heute arbeiten die Verantwortlichen für den Tourismus in unserer Region schwer daran, kleinkariertes Kirchturmdenken aufzugeben und Ostfriesland als Markenname voran zu bringen. Es möge ihnen der Erfolg des Ferienparkes dabei helfen.

Denn Erfolg hat er, der Ferienpark Ostfriesland. Und daran hat der Förderverein seinen gebührenden Anteil. Sie weisen zu Recht mit Stolz auf die von dem Ferienpark ausgehende Wirtschaftskraft hin, auf die Umsätze, die im Handel und Handwerk in den hiesigen Betrieben durch ihn getätigt werden, auf die Zahl der Arbeitsplätze, die mittelbar und auch unmittelbar durch ihn entstanden sind und bis heute bestehen.

Und die heimischen Betriebe wissen und würdigen dies auch, was deutlich wird an der großen Liste der fördernden Mitglieder.

,,Man kann mit Recht behaupten, dass in irgendeiner Weise jeder Bürger der Samtgemeinde Hage von dieser Maßnahme profitiert“, sagt selbstbewusst der Förderverein Ferienpark Ostfriesland in seiner Vorstellungsschrift zum 25-jährigen Bestehen. Er sagte es zu Recht und darf es auch heute zum 30-jährigen Bestehen laut sagen.

Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter — und auch Mütter.

Für diesen Erfolg stehen die Bewohnerrinnen und Bewohner des Ferienparkes. Sie kamen nicht nur wegen der gesunden Luft, sondern sie nahmen Teil an der Entwicklung ihres Ferienparkes, sie hatten Interesse an seinem Erfolg und sie sahen ihre Verantwortlichkeit. Ihr Selbstverständnis war nicht das des verlangenden Gastes, sondern das des verantwortlichen Mitbewohners in der Gemeinschaft des Ferienparkes und darüber hinaus des selbstbewussten Mitbürgers in einem Gemeinwesen.

Nicht zuletzt dadurch war es möglich, dass der Verein bislang für stolze 180.000 Euro Projekte fiir den Ferienpark fördern konnte. Geld, das durch Mitgliedsbeiträge und Spenden eingenommen wurde.

Für dieses Engagement, das materielle, das sich ausdrücken lässt in Zahlen aber auch das immaterielle, das sich eben nicht in Zahlen ausdrücken lässt, aber dennoch ungleich wichtiger ist, ist Ihnen die Samtgemeinde Hage dankbar. Sowohl die Samtgemeinde als auch die Mitgliedsgemeinden – insbesondere Hage und Berumbur – schätzen Ihre Leistung hoch ein.

Hage kann stolz sein, dass in ihren Grenzen vor 30 Jahren ein solch großer Verein gegründet wurde.

Ich wünsche der Gemeinschaft Ferienpark Ostfriesland noch viele, viele Jahre erfolgreichen Wirkens und dem Ferienpark weiterhin eine gedeihliche Zukunft.