Das Vorhaben „Entwicklungszone in der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer“ wurde anlässlich des Neujahrsempfangs der Samtgemeinde Hage 2018 erstmals erörtert.
In der Konsultationsphase wurden mehreren Arbeitsgruppen eingerichtet. Die kommunale AG behandelte am 9. März 2020 die gesammelten Nachhaltigkeits-Initiativen und erörterte konkrete Projekte für die Samtgemeinde Hage.
In den Arbeitsgruppen wurde einiges auf den Weg gebracht. Thema war z.B. das Bürgerbusprojekt, das hier in der Samtgemeinde nächstes Jahr starten wird. Oder z.B. Blühwiesen, die bereits angelegt wurden. Oder Schutz vor Hochwasser infolge extremer Niederschläge. Nachhaltige Energiegewinnung, z.B. innovative Anlagen für die dezentrale Versorgung von Siedlungen errichten. Was in Zukunft angepackt wird, liegt allein in Hand der Samtgemeinde, ihrer Bürgerschaft und des Rates.
Der Zugang zu Fördermitteln wird als Biosphärengemeinde wesentlich verbessert.
Die von Landwirten mit ihrer Treckerpräsenz massiv vorgetragenen Nachteile und Ängste betreffen vor allem die Frage, ob weitere Unterschutzstellungen möglich sind.
Diese werden jedoch nicht benötigt. Die Schutzfunktion, sprich die Erhaltung oder Wiederherstellung natürlicher und naturnaher Lebensräume, ist durch bereits bestehende Kern- und Pflegezonen auf den Flächen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer mehr als erfüllt.
Weitere Unterschutzstellungen in der Entwicklungszone über die aktuelle Situation hinaus sind aktuell und zukünftig weder vorgesehen noch nötig. Falls doch, käme die Ausstiegsklausel mit der Automatik eines sofortigen Ausstiegs zum Tragen.
Der Hagermarscher Rat hatte in seiner Sitzung am 10. Dezember dem Samtgemeinderat empfohlen, dem Beitritt nicht zuzustimmen. Vielmehr sollte noch mal diskutiert und nachgebessert werden und die Abstimmung in den März verschoben werden. Es wurde eine Änderung der Austrittsbedingungen ausgearbeitet, von der dann in der Samtgemeinderatssitzung keine Rede mehr war.
Die Forderung der demonstrierenden Landwirte und der CDU/ VBL, die Debatte bis Ende März fortzusetzen, war im Grunde nur ein Vorwand, die Zustimmung heraus zu zögern, bis eventuell die Beitrittsfrist abgelaufen wäre.
Das Planungsrecht der Gemeinden wird durch einen Beitritt zur Entwicklungszone nicht berührt oder gar eingeschränkt. Die wiederholten gegenteiligen Behauptungen sind grundsätzlich falsch.
CDU und VBL wollen sich hinter einer von ihnen vorgeschlagenen erneuten Debatte verstecken. Der Hinweis darauf, dass es nicht darum ginge, gegen die Entwicklungszone zu sein, war letztlich nur ein taktisches Manöver. Denn am Ergebnis der Anlehnung durch CDU und VBL würde sich bis März nichts ändern!
Die Fraktionen der SPD und Grünen plädierten für den Beitritt zur Entwicklungszone der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer. Es ist jetzt an der Zeit, diesen Schritt zu gehen.
Die Ausstiegsklauseln, durch Beschluss austreten zu können oder der automatische Austritt bei Erweiterung des Schutzes sind völlig ausreichend. Schließlich wurden die Formulierungen gemeindeübergreifend abgestimmt und juristisch geprüft.
In zwei Sitzungen im September und Oktober haben sich SPD und Grüne ausführlich mit dem Beitritt der Samtgemeinde zur Entwicklungszone befasst.
Es geht darum, wie wir künftig leben wollen. Es geht darum, dass wir über die Nachhaltigkeit unseres Handelns nachdenken und unsere Umwelt im Blick haben.
Als Biosphärensamtgemeinde bezeichnet zu werden, ist eine Auszeichnung mit den Vorteilen, Ansehen und wirtschaftliche Aussichten zu verbessern. Das ist vergleichbar mit der Auszeichnung „Luftkurort“ mit den genannten Vorteilen.
Samtgemeindebürgermeister Johannes Trännapp sprach in der Samtgemeinderatssitzung von einer „einmaligen Chance und einer Verpflichtung“, die man zukünftigen Generationen gegenüber habe. „Ich bin überzeugt, dass es der richtige Weg ist“, betonte er.
Dem Beitritt wurde am 14. Dezember mit 14 : 8 Stimmen zugestimmt. Das ist eine richtig gute Nachricht in dieser Zeit. Nun kann etwas Ruhe einkehren und es ist an uns, mit guten Projekten voran zu gehen und auch die Skeptiker zu überzeugen.
Zu Informationen zur Einrichtung einer Entwicklungszone kommen Sie hier.
Im Folgenden einige Bilder aus der Samtgemeinde, aufgenommen von März bis November 2020:























