




Vor fünf Jahren war eine fünfköpfige Delegation ins Sozialministerium gekommen war, um das ehrgeizige Vorhaben vorzustellen: „Wir brauchen etwas für alle Menschen unter einem Dach“.
Ministerin Rundt zeigte sich jetzt begeistert: „Es ist wunderbar, was hier geschaffen wurde. Darauf dürfen Sie unglaublich stolz sein“, wünschte sich die Ministerin für Niedersachsen weiter solche Ideen.
Heinrich de Vries, Geschäftsführer der Pflege-und Betreuungszentren GmbH Helenenstift und Johann-Christian-Reil-Haus, sprach von einem schönen Tag für die Bewohner des Helenenstifts. Sie hätten jetzt mehr Platz, mehr Beschäftigungs- und Entfaltungsmöglichkeiten sowie ein größeres kulturelles Angebot. Der Wohnbereich biete zudem Menschen auch ohne Pflegebedürftigkeit eine neue Heimat und das bis zuletzt. Das offene Konzept schließe darüber hinaus alle Generationen sowie Menschen mit Migration ein. Damit sei überregional etwas Einzigartiges entstanden. Gemeinsam mit den Projektleitern Rainer Olchers und Joachim Freese sei die inhaltliche und räumliche Gestaltung von „Heimathafen“ entwickelt und verwirklicht worden.
Seinen Dank richtete der Geschäftsführer an eine ganze Reihe von Unterstützern und Mitstreitern. Das Projekt habe zudem die Höchstförderung über 100.000 Euro aus dem Leader-Nordseemarschen-Programm erhalten.
Auch Samtgemeindebürgermeister Johannes Trännapp sparte nicht mit Lob für das einmalige Projekt und appellierte an die Hager Bevölkerung, die Begegnungsstätte anzunehmen und mit Leben zu füllen. Trännapp nutzte die Gelegenheit, der Ministerin zwei Wünsche mit auf den Weg nach Hannover zu geben. Zum einen forderte er bezahlbaren Wohnraum auch im ländlichen Bereich und zum anderen die Unterstützung bei der ärztlichen Grundversorgung. Auch de Vries hatte Wünsche geäußert, die die Entwicklung in der Pflegelandschaft betrafen. Daraufhin sprach die Ministerin offen Themen an, wie sozialer Wohnungsbau, das Marktversagen in der Pflege und Ungleichgewicht bei der Bezahlung von Pflegekräften, Anreize für Mediziner, sich im ländlichen Raum niederzulassen und die drohende Schließung von Krankenhäusern. „Krankenhäuser, die zukunftsfähig sind, werden wir sanieren“, wies Rundt auf ein neues Sonderinvestitionsprogramm des Landes hin.
Der Kreis investierte als Gesellschafter insgesamt 2,9 Millionen Euro. Im Erdgeschoss sind ein großzügig gestaltetes Kulturcafé, die offenen Werkstätten und Seminarräume sowie im oberen Trakt acht barrierefreie Mietwohnungen zwischen 45 und 60 Quadratmetern entstanden.
In einem zweiten und dritten Bauabschnitt entstehen zwei weitere Gebäude mit zirka 15 barrierefreien Appartements. Baubeginn ist 2018.