Hage hat etwas, wir können uns wohl fühlen

Haushaltsrede im Rat des Fleckens Hage: Zum ersten Mal nach der Einführung der Doppik im Jahr 2010 ist der Ergebnishaushalt mit jeweils 3.623.400 € bei den Erträgen und Aufwendungen ausgeglichen. Drängte der Landkreis Aurich im letzten Haushaltsjahr noch auf ein Haushalts- sicherungskonzept, brachten die Anhebung der Grundsteuern A und B sowie der Gewerbesteuer den erhofften Erfolg. Die reduzierte Samtgemeindeumlage und die positive Entwicklung beim Einkommenssteueranteil trugen ihren Teil bei.

Manfred Aden

Manfred Aden in seiner Haushaltsrede im Rat des Flecken Hage (Es gilt das gesprochene Wort):

"Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geehrte Ratsmitglieder, liebe Mitbürger,
bereits im Oktober des letzten Jahres konnte unser Kämmerer, Herr Johann Schoolmann, dem Gemeinderat Hage eine ausgeglichene Eröffnungsbilanz nach Einführung der Doppik präsentieren. Rund 90% der aufgeführten Vermögensgegenstände waren durch Eigenkapital abgedeckt.
Zum ersten Mal nach der Einführung der Doppik im Jahr 2010 ist der Ergebnis- haushalt mit jeweils 3.623.400 € bei den Erträgen und Aufwendungen ausgeglichen. Die größten Anteile bei den Erträgen sind bei der Einkommenssteuer mit 39%, der Gewerbesteuer mit 23% und der Grundsteuer B mit 21%  zu verzeichnen. Der Finanzhaushalt weist einen Überschuss an Einzahlungen von 94.800,-€ auf.
Drängte der Landkreis Aurich im letzten Haushaltsjahr noch auf ein Haushalts- sicherungskonzept, brachten die Anhebung der Grundsteuern A und B sowie der Gewerbesteuer den erhofften Erfolg. Die reduzierte Samtgemeindeumlage und die positive Entwicklung beim Einkommenssteueranteil trugen ihren Teil bei.
Leider schränkt der sehr hohe Kreisumlagehebesatz den Spielraum der Kommunen immer noch erheblich ein. War im letzten Haushaltsjahr noch eine Summe von 195.600,-€ für Investitionen auswiesen, ist jetzt ein Ansatz mit 11.900€ gebucht. Die SPD-Fraktion hätte diesen Betrag gerne höher gesehen, um die festgestellten Straßenmängel nach der im letzten Jahr durchgeführten Ortsbereisung abzuarbeiten. Eine Prioritätenliste wurde im Einvernehmen aller Fraktionen aufgestellt. Um den ausgeglichenen Haushalt nicht zu gefährden und um die zusätzliche finanzielle Beteiligungen der Straßenanlieger zu vermei-den, verzichteten wir auf die Aufstockung dieser Position.
Nach dem neuen Kostenrecht sind in den Haushalten Abschreibungen als Aufwand zu veranschlagen, d.h. Rücklagen zu bilden um den Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken (=Werteerhalt). Hier führt der Flecken Hage eine Gesamtsumme von 392.500,-€ auf. Für die Ortsdurchfahrt ist eine jährliche Abschreibung von 88.000.-€ eingeplant.
Erfreulich ist auch die positive Entwicklung der Schulden. Waren noch Anfang 2012   630.000,-€ Schulden eingetragen, reduziert sich diese Summe zum Ende dieses Haushaltsjahres auf voraussichtlich  584.000,-€.
Was haben wir in Hage erreicht und was streben wir an?
Die Gestaltung Hager Hauptstraße ist abgeschlossen und wird besonders von unseren Gästen positiv bewertet. Wünschenswert wäre eine Belebung mit kleineren Geschäften. Die Ausschmückung mit Blumen oder Fähnchen würde das Gesamtbild noch etwas freundlicher gestalten. Hier ist auch der Gewerbeverein Hage gefordert.
Das ehemalige Postgrundstück an der Bahnhofstrasse wird mit einer Blutbuche bepflanzt und prägt die Ortsmitte von Hage.
In das Gesamtkonzept des Seniorenheimes „Helenenstift“ wird das ehemalige Geschäftshaus der Fa. Hahn einbezogen. Es sollen Wohneinheiten für das betreute Wohnen angeboten werden.
Leider (!!!) ist bisher keine positive Entwicklung im Bereich der Hager Mühle feststellbar. Im Interesse aller Hager Einwohner und ihrer Gäste sollte das Gespräch mit dem Eigentümer gesucht werden.
Neubaugebiete im Bereich der Gemeinde Hage sind kaum noch vorhanden. Hier soll eine städteplanerische Lösung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis erarbeitet werden. Vergaben nach dem Gießkannenprinzip sind nicht gewollt, der Ortskern soll nicht ausbluten.
Die Neubaugebiete „Am Alten Dieker“ und im „Südpark II“ sind voll erschlossen und verkauft.
Die Ansiedlung einer betreuten und behindertengerechten Wohnanlage am Wiesenweg durch einen Investor steht kurz bevor und wird von uns sehr begrüßt. Weitere Wohnanlagen sind im Bereich des Feuerwehrhauses geplant.
Unser Gewerbegebiet ist voll ausgelastet und wurde von den Selbstständigen gerne angenommen. Die Erweiterung dieses Gebietes ist in Planung.
Im nördlichen Bereich am „Hager Tief“ soll nach Vorstellung des Grundstücks- eigentümers eine Wohnsiedlung entstehen.
Die Biogasanlage an der Hagermarscher Straße läuft im Probebetrieb. Die Zentralisierung des Geschäftsbetriebes einer landwirtschaftlichen Genossen-schaft in direkter Nachbarschaft steht bevor.
Viel Geld wurde in die Hand genommen um unsere Entwässerungsleitungen aufzuarbeiten bzw. zu reinigen. Starkregenfälle lassen sich nicht verhindern, aber die auftretenden Wassermassen werden nun schnellstens abgeleitet. Wir werden in diesem Bereich weiter investieren.
Größere, eigenständige  Straßenbaumaßnahmen werden wie am Anfang meines Vortrages erwähnt, nicht durchgeführt. Das heißt aber nicht, dass notwendige Reparaturarbeiten liegen bleiben.
Das Museumsgebäude am Hager Tief wird so hergerichtet, dass es in den Betrieb der Paddel- und Pedalstation eingegliedert werden kann. Ein Pächterehepaar aus Berumbur übernimmt die Bewirtschaftung. Eine spätere Nutzung für den eigentlichen Zweck des Gebäudes ist somit nicht ausge-schlossen.
Schlußwort
Unser Flecken Hage liegt geschützt zwischen dem Lütetsburger Wald, dem Nordholz, dem Justizgehölz und dem Berumer Wald und hat somit im ostfriesischen Bereich etwas besonderes zu bieten. Wandern, Radfahren, Golfen oder Schwimmen, für jedermann wird etwas geboten. Die Grundversorgung wird durch ortsansässige Lebensmittelmärkte sichergestellt. Die Gastronomie sorgt für das leibliche Wohl. Schulen und Kindergärten vor Ort ersparen unseren Kindern weite Wege. Ärzte und Apotheken sorgen für die medizinische Versorgung.
Kurz: Hage hat etwas, und wir und unsere Gäste können sich wohl fühlen…
Wie immer darf ich mich bei Allen, die für unsere Gemeinde Hage gute Entscheidungen gefällt haben, bedanken. Die CDU-Fraktion hat zum Beginn der Legislaturperiode ihre faire, konstruktive Zusammenarbeit angeboten und eingehalten. Ich bedanke mich im Namen der SPD-Fraktion.
Unserem Kämmerer Johann Schoolmann gilt unser Dank dafür, dass er so gut auf das Geld unserer Gemeinde aufpasst. Wäre er mit seinen Kenntnissen in der Fußballbundesliga, lägen bestimmt Angebote von Bayern München vor.
Die SPD-Fraktion stimmt dem Haushalt 2013 zu.
Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit."